Unser Dorf

Durnholz liegt im Norden von Bozen am hintersten Ende des Sarntales. Von Bozen kommend zweigt bei Astfeld links das Pensertal ab, während rechts das Durnholzertal verläuft. Ca. 13 km langt durchfließt dieses Tal der Durnholzer Bach der am Durnholzer See entspringt. Zu beiden Seiten des Tales liegen die Höfe an den meist steilen Hängen. Ungefähr auf halber Strecke liegt auf der rechten Seite das Dorf Reinswald. Dort ist ist das bekannte Schigebiet Pfnatschalm. 35 km nördlich von Bozen erreicht man schließlich auf 1568m Meereshöhe das Bergdorf Durnholz. Es ist eine der 27 Fraktionen der Gemeinde Sarntal und hat ca. 300 Einwohner. Der Name Durnholz ist sicher deutsch und beweist, dass dieses Hochtal erst im späten Mittelalter gerodet und besiedelt wurde, wahrscheinlich zwischen 1000 und 1200. Im Jahre 1237 geschieht die erste urkundliche Erwähnung dieser Ortschaft, und zwar als Durrenholz. Eine Kirche bestand hier seit mindestens 1405, in welchem Jahr man von einer frommen Stiftung erfährt, die ein Bewohner des Tales für sie machte.
Durnholz ist eine Streusiedlung und umfasst 37 Bauernhöfe, 15 Privathäuser, drei Gasthäuser, eine Kirche, eine Kapelle und eine Schule. Die Höfe liegen alle verstreut auf der Sonnenseite, Schattenseite und Hintersee. Im Dorfkern befinden sich lediglich die Kirche, zwei Gasthäuser, die Schule und einige neue Privathäuser. Die Bauernhöfe liegen fast alle über der 1500m Grenze. Die Wiesen und äcker sind sehr steil, die Arbeit beschwerlich und der Ertrag gering. Die Bauern betreiben hauptsächlich Viehzucht; Ackerbau wird nur mehr selten betrieben, da außer Roggen, Gerste, Hafer, Kraut und Kartoffeln nichts mehr wächst. Der höchste Getreidehof liegt auf 1768m Meereshöhe. Die Wiesen sind zweimähdig. Die Bauern halten hauptsächlich Kühe, Jungvieh, Schweine, Pferde, Schafe und Ziegen. Die Milch wird in die Sennerei geliefert. Einige Bauern verarbeiten sie selbst zu Butter. Im Sommer wird das Vieh auf die Weide getrieben. Die Bauern haben sich zu Interessentschaften zusammengeschlossen und verfügen über großflächige Bergweiden.

Durnholz hat einen wunderschönen Bergsee. Er liegt umgeben von Wiesen und Wäldern auf 1540m Meereshöhe und wird vom Almbach und vom Seebbach gespeist. Auch einige Quellen entspringen im Seegrund. Er hat die Form eines Dreieckes und ist 900 Meter lang, 350m breit und 13 Meter tief. Der See ist der Tummelplatz prächtiger Regenbogenforellen und sein klares, blaugrünes Wasser spiegelt die anliegenden Gehöfte wieder. Viele Fischer angeln im Sommer geduldig am Ufer oder im Ruderboot. Und viele Touristen suchen im Sommer Erholung am ruhigen See. Das Wasser ist sehr  kalt und lässt das Schwimmen nicht zu. Nur einige besonders wagemutige steigen ins Wasser, verlassen es aber fröstelnd schnell wieder.
Der See ist vermutlich durch eine Bergabrutschung am nordwestlichen Abhang entstanden. Diese staute den Talbach und lies diesen Abdämmungssee entstehen. Der Seeabfluss hat tatsächlich nach diesem Riegel ein ziemlich steiles Gefälle und schäumt durch Blockwerk und Felstrümmer zu Tal.
Die Sage weiß es natürlich anders:
Wo heute der glatte Wasserspiegel alles überdeckt, da war einmal eine riesige Wiese, die dem Seeberbauer gehörte. Der Bauer hielt sich aber nicht an dem Brauch, beim Feierabendleuten die Arbeit niederzulegen. Daher kam ein großes Unglück über ihn. Eines Tages verbot er den Dienstboten beim "Ave Maria beten" inne zu halten und befahl weiterzuarbeiten, da ein Gewitter drohte. Plötzlich stürzten von allen Seiten reißende Bäche und die Wiese wurde in einen See verwandelt.
Im Winter bildet sich auf dem See eine dicke Eisschicht und man kann darauf Schlittschuh- oder Langlaufen. Sogar mit schweren Holzfuhrwerken fahren die Bauern darüber und manchmal veranstalten sie ein Pferdeschlittenrennen.